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So kannst Du lernen, mit Deinen Gefühlen besser umzugehen

18. Oktober 2023

Deine Emotionen, Deine Verantwortung

“Wie gehe ich mit starken Emotionen um und den Menschen, die sie hervorrufen?” Diese Frage stellte mir jemand aus der Community und ich möchte dich dazu einladen, eine neue Perspektive einzunehmen: Die Menschen um dich herum rufen nicht direkt Gefühle oder Emotionen in dir hervor. Du bist immer der Ursprung deiner eigenen Emotionen.

Verantwortung für Deine Gefühle

Das bedeutet nicht, dass du Schuld an deinen Gefühlen trägst, wenn dich jemand verletzt oder enttäuscht. Aber du trägst die Verantwortung dafür, wie du mit diesen Gefühlen umgehst. Wenn wir die Verantwortung für unsere Emotionen auf andere Menschen übertragen, machen wir uns selbst zu Opfern und verlieren die Kontrolle über unsere Gefühlslage. Wir denken, dass wir unsere Emotionen nicht steuern können, wenn andere Menschen sich auf eine bestimmte Weise verhalten. Doch das ist nicht wahr. Wir haben die Fähigkeit, unsere Emotionen zu regulieren.

Unangenehme Gefühle bewusst erleben

Es ist wichtig zu verstehen, dass emotionale Regulation nicht bedeutet, unangenehme Gefühle zu unterdrücken, sondern vielmehr, sie bewusst zu erleben und angemessen damit umzugehen. Du musst dich nicht mit deinen Emotionen identifizieren, indem du sagst: "Ich bin wütend" oder "Ich bin traurig". Stattdessen kannst du sagen: "Ich spüre gerade Wut" oder "Ich fühle mich traurig". Dieser Perspektivenwechsel ermöglicht es dir, einen Schritt zurückzutreten und deine Emotionen objektiver zu betrachten.

Situation bewusst wahrnehmen

Eine wichtige Fähigkeit im Umgang mit starken Emotionen ist es, die Situation nicht sofort zu bewerten, sondern sie erst einmal bewusst wahrzunehmen. Ein einfacher Satz wie "Das ist interessant" kann dir helfen, eine neutrale Haltung einzunehmen. Dies bedeutet nicht, dass du unangenehme Gefühle verleugnest, sondern dass du dir erlaubst, sie zu fühlen, ohne dich vollständig von ihnen vereinnahmen zu lassen.

Die Rolle der Vergangenheit

Es ist auch wichtig zu verstehen, dass unsere Reaktionen auf Ereignisse oft von unserer Vergangenheit geprägt sind. Unsere Kindheitserfahrungen und erlernten Muster können dazu führen, dass wir in bestimmten Situationen stark aufgeladene Emotionen empfinden. Wenn du beispielsweise als Kind oft enttäuscht wurdest, ist es wahrscheinlich, dass Enttäuschung als Erwachsener besonders stark auf dich wirkt.

Die Macht der Wahl

Die bewusste Reflexion über deine Emotionen kann dir helfen, diese Muster zu erkennen und zu überwinden. Anstatt dich selbst als Opfer deiner Emotionen zu sehen, kannst du lernen, die Kontrolle über deine Gefühlslage zu behalten. Wenn du beispielsweise in einem Konflikt stehst, kannst du einen Schritt zurücktreten, die Situation neutral betrachten und darüber nachdenken, warum dich diese Situation so stark berührt.


Ein wichtiger Schritt in der emotionalen Regulation ist es, die Reaktion (React) durch eine bewusste Antwort (Response) zu ersetzen. Viktor Frankl sagte: "Zwischen Reiz und Reaktion gibt es immer einen Moment, in dem wir entscheiden können, wie wir reagieren möchten." Indem wir bewusster auf unsere Emotionen reagieren, können wir aus unserer Mitte heraus handeln und unsere Reaktionen besser steuern.

Emotionen bewusst erleben

Es ist entscheidend zu betonen, dass wir nicht alle Emotionen unterdrücken sollten. Es geht nicht darum, immer positiv zu denken oder toxische Positivität zu praktizieren. Es ist völlig normal, alle Arten von Emotionen zu fühlen. Der Schlüssel liegt darin, diese Emotionen bewusst zu erleben, ohne in eine Abwärtsspirale negativer Gedanken und Horrorszenarien abzurutschen.

Grenzen setzen und für Bedürfnisse einstehen

Gleichzeitig ist es wichtig, Grenzen zu setzen und für deine eigenen Bedürfnisse einzustehen. Du musst nicht zulassen, dass andere Menschen dich respektlos behandeln oder deine Grenzen überschreiten. Die Fähigkeit, deine Gefühle bewusst zu regulieren und gleichzeitig für deine Bedürfnisse einzutreten, ermöglicht es dir, in schwierigen Situationen souverän zu handeln.

Fazit

Insgesamt ist der Umgang mit starken Emotionen eine Fähigkeit, die du entwickeln kannst. Es erfordert Bewusstsein, Reflexion und Übung. Du kannst lernen, deine Gefühle bewusster wahrzunehmen, sie nicht zu verdrängen und gleichzeitig deine Reaktionen besser zu steuern. Diese Fähigkeit wird dir helfen, Stress zu vermeiden, innere Balance zu finden und mehr Leichtigkeit in dein Leben zu bringen.


Wenn du tiefer in dieses Thema eintauchen möchtest, kann eine individuelle Begleitung oder Coaching sehr hilfreich sein. Es ist eine Gelegenheit, an deiner emotionalen Regulation zu arbeiten und dich in deiner persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Denk daran, dass es normal ist, starke Emotionen zu erleben, aber du kannst lernen, besser mit ihnen umzugehen und die Kontrolle über deine Gefühlslage zu behalten.


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Ich wünsche dir alles Gute auf deiner Reise zu einem besseren Verständnis deiner eigenen Emotionen. Bleibe liebevoll und geduldig mit dir selbst.

In der dazugehörigen Podcastfolge erfährst Du noch mehr zum Thema

Deine Ulla


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